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Umfassende Therapie
~ was bedeutet das?

Im Sinne der umfassenden Therapie kann man sein Pferd vielfältig auch neben dem Training unterstützen. Es gibt viele Faktoren, welche die Gesundheit unserer Pferde beeinflussen. Die Osteopathie und die Physiotherapie verhelfen zu Wohlbefinden und (wiederkehrender) Gesundheit. Das natürliche, biomechanische Training hilft die körperliche Fitness und einen gesund funktionierenden Bewegungsapparat zu fördern.
Die Ergotherapie für Pferde umfasst weit mehr.
Dabei spielt die Haltung, neben der richtigen Ernährung der Pferde eine große Rolle. Im Laufe der Jahre konnten im Bereich der Sport- & Freizeitreiterei viele Fortschritte diesbezüglich verzeichnet werden. Die Pferdehalter und Reitstallbetreiber haben sich Gedanken gemacht, wie sie dem Lauftier Pferd in einer ökonomischen Haltungsform gerechter werden können.
Das Ergebnis sind zahlreich angesiedelte Lauf- & Offenställe, sowie Reitställe und Vereine mit großzügigen Paddockboxen.
Es ist von wichtiger Bedeutung zu wissen, dass es kein Patentrezept für die richtige Pferdehaltung gibt. Nicht jedes Pferd eignet sich von Konstitution oder Wesensart her für eine reine Offenstallhaltung. Aber auch nicht jedes Pferd lässt sich in einer Gitterbox unterbringen. Hier ist ein sensibler, aufmerksamer Besitzer gefragt, der sein Pferd genau kennt und abschätzen kann, welche Haltung ihm zu Gute kommt.
Dabei haben sie dennoch alle eins gemein: um ihren Körper gesund zu erhalten und viele Jahre als Reit- & Arbeitstier Freude zu erleben, ist ein solides Maß an natürlicher Bewegung von Bedeutung. Muskeln, Sehnen und Gelenke benötigen vielfältige Reize, um elastisch und gesund zu bleiben.
Die Durchblutung muss gefördert werden um eine optimale Versorgung dieser Strukturen zu gewährleisten. Im Idealfall bietet man seinem Pferd ein natürliches Bewegungsumfeld. Dabei zählen die Weide und das Gelände mit den unterschiedlichen Bodenverhältnissen als Dreh- & Angelpunkte. Es genügt daher vielmals nicht, ausschließlich die innovativen Gerätschaften, wie Laufbänder oder Führanlagen in Anspruch zu nehmen. Die natürlichen Reize eines unebenen Bodens werden hier nicht über den Huf an die bewegenden Strukturen weitergegeben. Daher sollte auch ein Hufschutz stets mit Bedacht erwählt werden, um den Pferdekörper nicht um die oben erwähnten, natürlichen Reize zu bringen.
Lebt ein Pferd in angepasster Haltung, ist es somit gesund und innerlich ausgeglichen, kommt als nächster Faktor das Training hinzu.
Dass ein Pferd nicht als Reittier geboren wurde und dass es zu diesem Zwecke wichtige Muskelstrukturen aufbauen muss, um langfristig gesund zu bleiben, ist spätestens seit der Aufklärungsreihe durch engagierte Tierärzte in Deutschland und umliegenden Ländern heute durchaus populär. Unter dem Aspekt der Gesundheit müssen Muskeln, Sehnen und Gelenke ausgreift sein, um langsam an die Arbeit als Reit- oder Arbeitspferd herangeführt werden zu können.
Wichtig bleibt zu beachten, dass ein Pferd bevor es in den Beritt genommen wird, diese Muskulatur aufgebaut hat. Dies kann in vielfältiger Weise ausgeübt werden.
Die Welt der Bodenarbeit lässt hierbei kaum mehr Wünsche offen.

Die Physiotherapie auf Basis des biomechanischen Trainings hilft an dieser Stelle, die Bewegungsabläufe zu analysieren, Schwachstellen aufzuzeigen und gezielt zu stärken. Dabei können Lektionen der Dressur, aber auch der Western- oder Gangpferdereiterei sinnvoll eingesetzt werden. Das Pferd wird gymnastiziert, lernt während dieser Phase in der Arbeit an der Hand den einfühlsamen Menschen an seiner Seite kennen, im späteren Verlauf baut es Muskeln und Kondition in der Arbeit an der Longe oder im Roundpen auf. Hier wird die unerlässliche Vertrauensbasis zwischen Reiter und Pferd geschaffen, um später auch unter dem Sattel ein durchlässiges und zufriedenes Pferd beizubehalten. Das Balancevermögen des Pferdes wird ausgearbeitet und verhilft so zu einem sicheren und schonenden Anreiten.
Die Realität sieht häufig anders aus. Bei mangelnder Rittigkeit, Taktfehlern, Ungehorsam, aber auch bei sekundären Erkrankungen sind zu großem Anteil Störungen im Bewegungsapparat ursächlich. Diese wirken sich häufig parallel auf die Psyche des Pferdes aus. Das Ergebnis:
Die Durchlässigkeit leidet, die lockere Gymnastizierung wird zur Farce.
Es gilt hier mangelhafte Bewegungsstrukturen zu analysieren, die Ursache zu erforschen und in gemeinsamer Arbeit einen Neuanfang zu gestalten.
Pferde höheren Alters und Ausbildungsstandes können gleichermaßen wie ein Jungpferd gearbeitet werden. Ein konkreter Ausbildungsreset bringt vor Allem schwerwiegenden Korrekturpferden die Möglichkeit, sich neu zu finden. Vertrauen neu zu erlangen und wieder Freude an der Arbeit mit dem Menschen zu finden.
Die oben angesprochenen Störungen im Bewegungsapparat können von sogenannten osteopathischen Läsionen stammen. Hierbei handelt es sich um Blockierungen zumeist im Wirbelbereich. Vielmals können aber auch Strukturen (Muskeln/Sehnen/Bänder, Gewebe) beteiligt sein und Probleme bei der natürlichen Bewegung verursachen.
Hier helfen sanfte, osteopathische Behandlungstechniken zum Befreien von Blockierungen. Die traditionelle, chinesische Akupunktur am Pferd ergänzt dieses therapeutische Konzept und führt über die manuelle Behandlung hinaus zu Gleichgewicht und mehr Wohlbefinden.
Das anschließende, biomechanische Training hilft langfristig einer Wiederkehr dieser Läsionen und Verspannungen vorzubeugen.
Weitere Störfaktoren sollten zudem ins Auge gefasst werden.
Die passende Ausrüstung ist dabei ebenso wichtig, wie die richtige Wahl der Hufbearbeitung. Mit der umfassenden Therapie werden demnach alle wesentlichen Bereiche abgedeckt.
Das Ergebnis ist ein physisch und psychisch ausgeglichenes, gesundes Pferd.